Die Wirtschaftspolitik der NEOS

Liebe Frau Doktor Griss!

Wie Sie wissen, habe ich Ihre politische Arbeit außerordentlich geschätzt. Umso mehr vermisse ich in der gegenwärtigen Politlandschaft Menschen Ihres Kalibers: Kompetent, vernünftig, ausgewogen und uneitel. Welch ein Unterschied beispielsweise zu Ihrem Nachfolger als unabhängige Abgeordnete von NEOS.

Der Anlass, warum ich Ihnen heute schreibe, ist die Wirtschaftspolitik. Gegenüber Beate Meinl-Reisinger habe ich immer wieder leicht ironisch geäußert, dass ich sie als Politikerin ebenfalls in hohem Ausmaß wertschätze, obwohl NEOS nichts von Wirtschaft verstehen. Im Ernst muss ich mit großem Bedauern feststellen, dass NEOS und sein Umfeld inzwischen einen wirtschaftspolitischen Liberalismus vertreten, der die Idee der Freiheit langsam zu ihrem Gegenteil verzerrt. Und damit komme ich zur Tugend der Ausgewogenheit zurück.

Wir befinden uns in Europa in einer multiplen Krise, der größten seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Ursachen dafür sind vielfältig, lassen sich jedoch insgesamt auf „die Wirtschaft” zurückführen. Im Grunde ist unser „Wirtschaften” ein Verteilungskampf um die weltweiten Ressourcen. Dieser Kampf spitzt sich immer mehr zu, insbesondere auch bei uns in Europa.

„Diese Wirtschaft tötet”, schreibt Papst Franziskus in „Evangelii Gaudium“. Er hat Recht. Warum ist das so? Hier ist meine kurze Analyse samt Lösungsvorschlag dazu:

Wenn Sie diesen kurzen Artikel gelesen haben, dann werden Sie die Mechanismen verstehen, die diesen brutalen Verteilungskämpfen zu Grunde liegen, bis hin zu Armut, Flucht, Vertreibung und Krieg. Diese Mechanismen wirken global, ihre Auswirkungen werden in den Ländertabellen anschaulich gemacht.

Ein Österreicher beispielsweise produziert im Durchschnitt Energie für 36,99 Kilogramm Brot pro Tag. Er erhält jedoch Geld für 79,24 Kilogramm Brot pro Tag.

Ein Syrer dagegen produziert im Durchschnitt Energie für 4,19 Kilogramm Brot pro Tag. Er erhält jedoch Geld für nur 0,83 Kilogramm Brot pro Tag.

Das haben wir zu ändern. Von Grund auf. Und das so rasch wie möglich. Ich bitte Sie um Ihre Hilfe dabei.

Mit sehr herzlichen Grüßen in die Steiermark!

Peter H. Wurm

peterwurm.wordpress.com

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